Die Entstehung dieser Feuersetzparagenese kann
vereinfacht in drei Phasen dargestellt werden
Zunächst führte die oberflächennahe Verwitterung des primären Galenits zur Bildung von thermo-dynamisch stabileren natürlichen sekundären Bleimineralien wie Cerussit und Anglesit.
Durch das Feuersetzen wird dem durch diese Oxidation gebildeten Cerussit bei hoher Temperatur CO2 als Entkohlungsreaktion entzogen und es bilden sich die Bleioxide Minium, Lithargit, Massicotit und Shannonit.
Jeweils abhängig von der Temperatur und der Dauer der thermischen Einwirkung.
Nach dem Feuersetzen gelangten die gebildeten Bleioxide zum Teil auf die Halde. Hier kommen sie mit CO2haltigem Niederschlagswasser in Kontakt und werden hydratisiert, wobei sich die basischen Bleiminerale Hydrocerussit, Leadhillit, Caledonit, Lanarkit, Elyit, Chenit und Linarit bilden. Die Bleioxide werden hierbei verdrängt.
Ist die Verwitterungslösung durch die Auflösung von Galenit schwefelhaltig, bilden sich Leadhillit und Lanarkit. Sind die Verwitterungslösungen durch die Auflösung von Chalkopyrit oder Covellin kupferhaltig, bilden sich Cu-haltige basische Bleiminerale wie Elyit und Caledonit.
Das Kupfer-Bleisulfat Elyit ist zusammen mit Caledonit und Chenit wohl das schönste und bei Sammlern begehrteste Mineral der Feuersetz-Paragenese. Er bildet dünne Nädelchen oder filzige Massen mit einer charakteristischen, intensiv violetten Farbe.
Bitte beachten: In relativ kurzer Zeit können die Funde auf der Halde oder vor allem in der Sammlung von der unverwechselbaren violetten Farbe in zartblau verwandeln.
Gemäß einer aktuellen Energie-dispersiven Röntgen-spektroskopie EDX-Untersuchung handelt es sich nunmehr um Chenit.